News

Zehn Fragen an Sabrina Müller

In der Interview-Reihe „Zehn Fragen an“ stellen wir Wissenschaftler*innen, Ausstellungsmacher*innen und Wissenschaftskommunikator*innen des Verbundprojekts „Wissenschaftskommunikation Energiewende“ vor. Nicht immer werden alle zehn Fragen beantwortet.

Sabrina Müller ist Senior Advisor im Bereich Infrastrukturen zur Versorgung der chemischen Industrie als einer von fünf wissenschaftlichen Fokusbereichen des DECHEMA e.V. und Projektkoordinatorin bei Wissenschaftskommunikation Energiewende.

Welcher Song- oder Filmtitel beschreibt Ihre (Forschungs-)Arbeit am besten?

Scorpions – Wind of Change

Ihr Arbeitsalltag in drei Emojis ausgedrückt?

🌍🤸‍♀️ 👩‍💼

Wir stellen uns das Jahr 2045 vor. Wie sieht unsere Energieversorgung in drei Schlagworten/ Hashtags aus?

#klimaneutral
#CO2frei
#sauber

Was ist Ihr Lieblingsexponat in der Power2Change-Ausstellung und warum?

Die Sportsocke, die mit Kunstfasern aus CO2 hergestellt wurde.

Welcher wissenschaftliche Fun-Fact ist Ihr liebster, der gerne mal in einer Kneipenrunde erzählt wird?

Flugzeuge, die heute Passagiere befördern, werden auch in 20 Jahren noch in der Luft sein. Dann zwar nicht als Passagierflugzeuge, sondern als Cargo-Flugzeuge. Deswegen wird Kerosin aus CO2 und Wasserstoff als Treibstoff eine bedeutende Rolle einnehmen.

Was ist Ihrer Meinung nach die größte Herausforderung in der Wissenschaftskommunikation beim Thema Energiewende?

Die Menschen zu erreichen, die mit dem Thema nichts zu tun haben wollen.

Welches (eigene oder fremde) Forschungsergebnis finden Sie besonders spannend?

Die chemische Industrie ist der größte industrielle Stromverbraucher mit einem Strombedarf von rund 52,4 TWh im Jahr 2020. Im Jahr 2045 mit elektrifizierter Produktion wird mehr als das Doppelte an Strom benötigt werden. #Chemistry4Climate

Welcher wissenschaftliche Irrtum in Bezug auf die Energiewende begegnet Ihnen am häufigsten?

Oft heißt es, dass die chemische Industrie dekarbonisiert werden muss. Jedoch benötigt sie den Kohlenstoff zum Herstellen chemischer Produkte. Richtig ist, dass sie defossilisiert werden muss, was bedeutet, dass keine Mineralölprodukte mehr verwendet werden. Statt Öl sollen alternative Kohlenstoffquellen, wie CO2, Plastikmüll oder Biomasse eingesetzt werden.

Eine gute Wissenschaftler*in/ Ingenieur*in / Projektmanager*in / … braucht?

Ein gutes Netzwerk zu vielen Wissenschaftler*innen in Deutschland und Europa.

Ohne Hindernisse wie Geld oder Zeit: Welches (Forschungs-)Projekt würden Sie gerne umsetzen?

Die umfangreiche Analyse der Infrastruktur zum Transport von alternativen Rohstoffen, wie Biomasse, erneuerbar erzeugter Strom, Wasserstoff und andere Power-to-X Produkte in Deutschland. Hierbei werden die chemischen Standorte miteinbezogen und abgefragt, welche Bedarfe bestehen. Daraus können wir ein Bild ableiten, wie groß beispielsweise eine Pipeline sein muss, die den chemischen Standort versorgt.