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Zehn Fragen an Katja Treichel-Grass

In der Interview-Reihe „Zehn Fragen an“ stellen wir Wissenschaftler*innen, Ausstellungsmacher*innen und Wissenschaftskommunikator*innen des Verbundprojekts „Wissenschaftskommunikation Energiewende“ vor. Nicht immer werden alle zehn Fragen beantwortet.

Katja Treichel-Grass ist Politik-Analystin und stellvertretende Leiterin der Policy Unit am Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change. Im Rahmen des vom BMBF-geförderten Kopernikus-Projekts Ariadne forscht sie zu Bürgerdeliberation in der Strom- und Verkehrswende. Dabei geht es um den Austausch und Lernprozesse zwischen Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Welcher Song- oder Filmtitel beschreibt Ihre (Forschungs-)Arbeit am besten?

Die vier Jahreszeiten von Vivaldi!
(Nichts bleibt wie es ist und ist in stetem Wandel.)

Ihr Arbeitsalltag in drei Emojis ausgedrückt?

👂🤔☕

Wir stellen uns das Jahr 2045 vor. Wie sieht unsere Energieversorgung in drei Schlagworten/ Hashtags aus?

#erneuerbar
#gerecht
#nachhaltig

Zu welchem Energiewende-Thema sollte unbedingt ein Exponat gebaut werden und warum?

Bürger*innenbeteiligungsformate. Sie sollten in der gemeinsamen Gestaltung einer lebenswerten Zukunft genutzt werden – lokal, regional, national oder gar auf europäischer Ebene.

Welcher wissenschaftliche Fun-Fact ist Ihr liebster, der gerne mal in einer Kneipenrunde erzählt wird?

Dass die bis dato geplanten Wasserstoffprojekte bei Weitem nicht ausreichen für die Anwendungen, die in der öffentlichen Debatte teilweise vorgeschlagen werden.
(Siehe die Grafik der Publikation von Ueckert und Odenweller oder eben der „Bierdeckel“ weiter unten auf dieser Seite in der Galerie.)

Was ist Ihrer Meinung nach die größte Herausforderung in der Wissenschaftskommunikation beim Thema Energiewende?

Menschen zu begeistern und trotzdem sachlich zu bleiben, also komplexe inhaltlich verständlich und ansprechend aufzubereiten.

Welches (eigene oder fremde) Forschungsergebnis finden Sie besonders spannend?

Spannend für mich ist es immer die Zusammenhänge zwischen Inhalten, Institutionen und Akteuren klar zu stellen.

Welcher wissenschaftliche Irrtum in Bezug auf die Energiewende begegnet Ihnen am häufigsten?

Lange Zeit gab es einen zu technischen Blick auf die Energiewende. Damit wurde viel Potenzial verschenkt, Menschen dafür zu begeistern und zu aktivieren.

Eine gute Wissenschaftler*in/ Ingenieur*in / Projektmanager*in / … braucht?

Einen guten Überblick auf das Thema, in Entscheidungsprozesse und für sich selbst (um Haltung und innere Kraft zu wahren).

Ohne Hindernisse wie Geld oder Zeit: Welches (Forschungs-)Projekt würden Sie gerne umsetzen?

Ich würde gern mehr zur Wirkung von Bürgerdeliberation im Rahmen der Energiepolitik und demokratischen Institutionen erfahren. Wo docken wir sie am besten an: an den Bundestag wie jetzt beim Bürger*innenrat Ernährung, an ein Ministerium oder bereits im vorpolitischen Raum wie im Forschungsprojekt Ariadne? Und wie sollte die Vernetzung mit weiteren Stakeholdern aus Politik, Wirtschaft und organisierter Zivilgesellschaft erfolgen?

Grafiken zum Fun Fact