In der Interview-Reihe „Fünf Fragen an“ stellen wir Wissenschaftler*innen, Ausstellungsmacher*innen und Wissenschaftskommunikator*innen des Verbundprojekts „Wissenschaftskommunikation Energiewende“ vor.
Dr. Dinh Du Tran ist wissenschaftlicher Projektmanager bei der DECHEMA im Kopernikusprojekt "P2X". Seine Verantwortung ist es, die "Power2x” Potenziale zu analysieren.
In der Ausstellung „Power2Change: Mission Energiewende” geht es um die Wege in eine klimaneutrale Zukunft. Stellen Sie sich vor, es ist das Jahr 2045: Wie sieht unsere Energieversorgung dann aus, was ist der größte Unterschied zu heute?
Dank erneuerbarer Energiequellen, v. a. Solarenergie oder Offshore-Windenergie kommt nicht nur Grüner Strom aus der Steckdose. Auch dort, wo kein direkter Einsatz vom Strom möglich ist, wird die Energiewende vollzogen und die Energieversorgung gesichert. Hierzu tragen eigene Grünstromerzeugnisse wie Wasserstoff oder PtX-Folgeprodukte bei, die entweder national hergestellt oder unter Berücksichtigung sozio-ökologischer Nachhaltigkeitskriterien importiert wurden.
Auf welches Thema oder Exponat freuen Sie sich beim Ausstellungsbesuch besonders? Wenn Sie die Ausstellung schon gesehen haben, was hat Sie überrascht?
Fasziniert haben mich die Fragen am Ende der Themeninseln, für die die Antworten auf Chipkarten gesammelt wurden. Selbst bei vermeintlich einfachen Fragen, gibt es nicht die eine weiße oder schwarze Antwortmöglichkeit. Dass dann das Resultat aller Antworten auch unerwartet ausfallen kann, überrascht und zeigt zugleich die Auswirkung dieser vermeintlich einfachen Entscheidungen.
Welches (eigene oder fremde) Forschungsergebnis hat Sie zuletzt am meisten begeistert?
Vor allem die Diversität der entwickelten Technologielösungen für die Vielfalt der Forschungsfragen fasziniert mich. Es können kleine Erfolge sein, die in der Gesellschaft Anwendung finden, bis hin zu industriellen Lösungen, für die mehrere Sektoren zusammenarbeiten müssen. Besonders spannend wird es, wenn das Rad nicht neu erfunden, sondern auf gut untersuchte Lösungen aus verwandten Forschungsfragen zurückgegriffen wurde.
Wie kann man sich Ihre Forschungsarbeit konkret vorstellen und mit welchen Methoden arbeiten Sie?
Stellt man sich die gelungene Energiewende als „Rom“ vor, gibt es sicherlich viele Wege, die dorthin führen. Bis dahin müssen die Weggefährten miteinander reden, gemeinsam Hindernisse abbauen und gewonnene Informationen teilen. Wir stellen diesen Informationsfluss sicher, denn nur wenn alle (Länder) am Ende der Reise im Jahr 2045 angekommen sind, ist das Ziel auch tatsächlich erreicht.
Mit welcher (berühmten) Person würden Sie die Ausstellung am liebsten besuchen und warum?
Ich würde die Ausstellung nicht nur mit einer Person besuchen, sondern am liebsten mit einer täglich wechselnden Delegation von jedem Land, jeder Generation und jeder Kultur auf diesem Planeten. Die Mission Energiewende ist ein Gemeinschaftsprojekt und diese Ausstellung könnte allen Besuchenden die positive Botschaft vermitteln, dass funktionierende und pluralistische Lösungsansätze bereits existieren.