In der Interview-Reihe „Fünf Fragen an“ stellen wir Wissenschaftler*innen, Ausstellungsmacher*innen und Wissenschaftskommunikator*innen des Verbundprojekts „Wissenschaftskommunikation Energiewende“ vor.
Seit 2004 ist Arne Dunker Geschäftsführender Gesellschafter der Betriebsgesellschaft für das Klimahaus® Bremerhaven 8° Ost. Er ist Geschäftsführender Vorstand der Deutschen Klimastiftung. Gemeinsam mit dem Team der Henrichshütte Hattingen hat das Klimahaus® Bremerhaven die Ausstellung entwickelt.
In der Ausstellung „Power2Change: Mission Energiewende” geht es um die Wege in eine klimaneutrale Zukunft. Wie vermittelt man ein so komplexes Vorhaben wie die Energiewende in einer Ausstellung?
Menschen interessieren sich für Menschen. Deshalb hilft es, diejenigen in den Mittelpunkt der Ausstellung zu stellen, die mit der Energiewende zu tun haben. Forscher*innen, Nutzer*innen, Befürworter*innen und Gegner*innen. Denn auch das ist für eine Ausstellung wichtig: Fokussierungen und Polaritäten erfahrbar zu machen. Eine gute Ausstellung ist immer eine Übersetzung eines Themas und polarisiert.
An welcher Stelle in der Ausstellung würden Sie gerne „Mäuschen spielen” und die Reaktionen der Besucher*innen beobachten?
Am Ausgang! Da kann man aus den Gesichtern viel ablesen und aus den Unterhaltungen einiges heraushören.
Welches Forschungsergebnis, das in der Ausstellung dargestellt wird, hat Sie am meisten begeistert oder überrascht?
Carbon2Chem®. Ich habe fossile Energieträger – vermutlich wie die meisten – immer mit Kraftstoff und Heizenergie in Verbindung gebracht. Mir war in diesem Umfang nicht bewusst, wie sehr wir in der chemischen Industrie auf Kohlenstoff angewiesen sind und dass auch dieser Sektor vor immensen Transformationen steht. Beispielsweise der Ansatz, Kunststoffe zu produzieren, indem man Abgasen CO2 entzieht, ist naheliegend und faszinierend zu gleich.
Was ist das Besondere für Sie an diesem Projekt und der Ausstellung?
Ich finde es mutig eine so umfangreiche und aufwendige Ausstellung „auf Tournee“ zu schicken. Bemerkenswert ist in jedem Fall, dass hier Wissenschaft und Ausstellungshäuser direkt zusammengearbeitet haben und keine Agenturen dazwischengeschaltet waren. So ist „Power2Change" das Destillat dessen, was sowohl die einen als auch die anderen zeigen wollten. Ohne künstlerische Verfremdung.
Mit welcher (berühmten) Person würden Sie die Ausstellung am liebsten besuchen und warum?
Spannend wäre ein Besuch mit Otto Normalverbraucher*in, um direkt zu erfahren, ob die Ausstellung ankommt und erkenntnisreich ist.