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Fünf Fragen an Johannes Dahlhues

In der Interview-Reihe „Fünf Fragen an“ stellen wir Wissenschaftler*innen, Ausstellungsmacher*innen und Wissenschaftskommunikator*innen des Verbundprojekts „Wissenschaftskommunikation Energiewende“ vor.

Johannes Dahlhues ist Doktorand am Fraunhofer UMSICHT in Oberhausen. Seit 2021 ist er Teil des Projektes Carbon2Chem® und beschäftigt sich im Rahmen seiner Promotion mit dem Thema der heterogenen Katalyse. Das Ziel besteht darin, die z.B. bei einem Stahlwerk anfallenden Hüttengase direkt zu Alkoholen, Olefinen und weiteren chemischen Wertprodukte umzusetzen. Einen Einblick in seine Arbeit und was diese mit Klimaneutralität zu tun hat, finden sich in unserer Ausstellung.

In der Ausstellung „Power2Change: Mission Energiewende” geht es um die Wege in eine klimaneutrale Zukunft. Stellen Sie sich vor, es ist das Jahr 2045: Wie sieht unsere Energieversorgung dann aus, was ist der größte Unterschied zu heute?

Im Jahr 2045 wird die globale Energieversorgung voraussichtlich ganz anders aussehen als heute. Durch erneuerbare Energiequellen wie Sonne, Wind und Wasserkraft sind der Verbrauch fossiler Energieträger und somit auch die Treibhausgasemissionen deutlich niedriger. Dennoch können wir auf Kohlenstoff als Ressource nicht verzichten. Daher ist es notwendig, dass wir in der Zukunft viel bewusster mit denen uns zur Verfügung stehenden Rohstoffen umgehen. Sowohl grüner Wasserstoff, aber auch die Bereitstellung von Kohlenstoff durch zum Beispiel CO2 wird für die Energieversorgung und die Industrie von entscheidender Bedeutung sein, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und einen nachhaltigen Energiemix bereitzustellen.

Auf welches Thema oder Exponat freuen Sie sich beim Ausstellungsbesuch besonders? Wenn Sie die Ausstellung schon gesehen haben, was hat Sie überrascht?

Das Thema Energiewende ist anspruchsvoll und ausgesprochen vielschichtig. Ich freue mich besonders darauf, hautnah miterleben zu können, in welchen Bereichen heute verstärkt geforscht wird, welche Überschneidungen es bei den verschiedenen Themenfeldern gibt und welche Lösungsansätze mit Blick auf das Klima und die Energieversorgung vorgeschlagen werden.

Welches (eigene oder fremde) Forschungsergebnis hat Sie zuletzt am meisten begeistert?

Ein Ziel des Carbon2Chem® Projekts besteht darin, durch die Verwendung von erneuerbaren Energien perspektivisch fossile Rohstoffe zu ersetzen. Uns ist es gelungen, einen Katalysator zur Herstellung von Basischemikalien zu identifizieren.

Wie kann man sich Ihre Forschungsarbeit konkret vorstellen und mit welchen Methoden arbeiten Sie?

Im Carbon2Chem®-Technikum führen wir Versuche im Labor- und Pilotmaßstab durch. Dabei beschäftige ich mich mit der Testung von Katalysatoren mit dem Ziel, aus Wasserstoff, CO und CO2 chemische Wertprodukte wie Alkohole und/oder Olefine herzustellen. Durch dieses Verfahren ließen sich z.B. die Emissionen im Bereich der Stahl- und Zementherstellung reduzieren.

Mit welcher (berühmten) Person würden Sie die Ausstellung am liebsten besuchen und warum?

Ich persönlich würde die Ausstellung gerne mit Dr. Alexander Gerst besuchen. Als Astronaut sowie Teilnehmer an einer Vielzahl von Expeditionen begeistert mich seine Weltanschauung, sodass ich die erarbeiteten Lösungsansätze gerne mit ihm diskutieren würde.