In der Interview-Reihe „Fünf Fragen an“ stellen wir Wissenschaftler*innen, Ausstellungsmacher*innen und Wissenschaftskommunikator*innen des Verbundprojekts „Wissenschaftskommunikation Energiewende“ vor.
Dr. Christoph Kost ist Teil der wissenschaftlichen Begleitung unseres Ausstellungsprojekt. Er leitet seit 2019 die Gruppe "Energy Systems and Energy Economics" am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE. Von 2015 bis 2018 war er Leiter des Teams „Energy Systems and Markets”. Seit dem Jahr 2009 ist er als Wissenschaftler am Fraunhofer ISE tätig. Seine Forschungsschwerpunkte sind unter anderem die Modellierung von Energiesystemen, die Integration von erneuerbaren Energien in elektrische Systeme und die Kostenanalyse von Energietechnologien.
In der Ausstellung “Power2Change: Mission Energiewende” geht es um die Wege in eine klimaneutrale Zukunft. Stellen Sie sich vor, es ist das Jahr 2045: Wie sieht unsere Energieversorgung dann aus, was ist der größte Unterschied zu heute?
Die sichtbaren und wahrnehmbaren Unterschiede zu heute wird sicherlich die noch umfangreichere Nutzung von Erneuerbaren Energien, also Windkraftanlagen und Solaranlagen, sein. Aber auch die saubere Luft, durch deutlich geringere Schadstoffausstöße aus Verkehr, Industrie und Gebäuden, werden wir wahrnehmen können.
Stellen Sie sich den Tag der Ausstellungseröffnung vor: Gibt es ein Thema oder ein Exponat, auf das Sie sich besonders freuen?
Das Eintauchen an zwei so interessanten Orten wie dem Klimahaus und dem Industriemuseum in Hattingen in die Forschungen der Energiewende finde ich besonders spannend. Die Forschungen meiner Kolleg*innen in den Kopernikus-Projekten in den beiden Museen hautnah zu erleben wird interessant - ich bin vor allem gespannt auf die Umsetzung durch die Ausstellungsmacher*innen!
Welches (eigene oder fremde) Forschungsergebnis hat Sie zuletzt am meisten begeistert?
In unserem Kopernikus-Ariadne Projekt haben wir an vielen unterschiedlichen Instituten die Transformationspfade des deutschen Energiesystems untersucht. Am Ende haben wir alle Ergebnisse zusammengeführt und sind zu einheitlichen Ergebnissen gekommen, was jetzt für die Energiewende getan werden muss.
Wie kann man sich Ihre Forschungsarbeit konkret vorstellen und mit welchen Methoden arbeiten Sie?
In meinen Forschungsarbeiten analysiere ich Energiesysteme: Wie sind diese aufgebaut? Wie müssen sie verändert werden, um klimaneutral zu werden? Was können Einzelpersonen dabei tun? Hierzu verwenden wir Computerprogramme, die das hochkomplexe System unseres Energiesystems abbilden, vom Verkehr über Industrie bis zu einzelnen Gebäuden.
Mit welcher (berühmten) Person würden Sie die Ausstellung am liebsten besuchen und warum?
Die Ausstellung würde ich am liebsten mit meinen Kindern besuchen. Es gibt so Vieles zu entdecken und auch mitzumachen. Gleichzeitig können sie ein wenig in die Zukunft blicken und Aspekte des zukünftigen Lebens und der Energieversorgung lernen.