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Fünf Fragen an Maria Bader

In der Interview-Reihe „Fünf Fragen an“ stellen wir Wissenschaftler*innen, Ausstellungsmacher*innen und Wissenschaftskommunikator*innen des Verbundprojekts „Wissenschaftskommunikation Energiewende“ vor.

Maria Bader arbeitet in der Pressestelle des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC) schwerpunktmäßig für das gemeinsam mit 25 Partnerinstituten realisierte Kopernikus-Projekt Ariadne. Zu ihren Aufgaben dort zählt die öffentlichkeitswirksame Platzierung der Ergebnisse aus den Forschungsgruppen, die Ariadne-Website und die Begleitung von Veranstaltungen.

In der Ausstellung Power2Change: Mission Energiewende geht es um die Wege in eine klimaneutrale Zukunft. Stellen Sie sich vor, es ist das Jahr 2045: Wie sieht die allgemeine Einstellung zur Energiewende bei den Bürger*innen aus, was ist der größte Unterschied zu heute?

Wir werden unsere Energie viel mehr direkt vor Ort „einsammeln“. Entweder über Solaranlagen auf dem Dach oder den Windrad-Park neben der Kleinstadt werden wir unser Haus oder das Quartier mit Strom und Wärme versorgen. In der Industrie wird ein großer Fokus auf Kreislaufwirtschaft liegen, Abwärme und grüner Strom werden für die Produktion genutzt. Wir werden durch Smart Meter bewusster und dem Angebot angepasster Strom verbrauchen und uns noch mehr mit dem effizienten Einsatz von Energie im täglichen Bedarf auseinandersetzen.

An welcher Stelle in der Ausstellung würden Sie gerne “Mäuschen spielen” und die Reaktionen der Besucher*innen beobachten?

Ich durfte die Ausstellung in Bremerhaven besuchen und war beeindruckt von der Fülle an Lösungen, Ideen und konkreten Umsetzungen, die in der Industrie und für den Strommarkt eingesetzt werden können, damit wir Klimaneutralität in Deutschland erreichen können. Sehr gefreut habe ich mich auf die digitale Umfrage, die toll umgesetzt wurde und mich dazu aufgefordert hat, nicht nur zu konsumieren, sondern mir auch eine eigene Meinung zu bilden.

Welches Forschungsergebnis, das in der Ausstellung dargestellt wird, hat Sie am meisten begeistert oder überrascht?

Immer wieder bin ich begeistert von den Zwischenergebnissen der Zusammenarbeit mit den Bürgerinnen und Bürgern, die seit Projektstart ein fester Bestandteil der Forschungsarbeit von Ariadne ist. Es ist toll zu sehen, wie die Menschen im Austausch mit den Forschenden Neues lernen und ihre eigene Meinung reflektieren. Spannend ist dabei zu verfolgen, wie die Wissenschaft die Werte und Einstellungen der Zivilgesellschaft aufnimmt und bei der Entwicklung von Politikoptionen für die Energiewende verarbeitet.

Wie kann man sich Ihre Forschungsarbeit konkret vorstellen und mit welchen Methoden arbeiten Sie?

Ich selbst forsche nicht. Meine Aufgabe ist es, zusammen im Team mit meiner Kollegin Sarah Messina vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, die Ergebnisse aus dem Kopernikus-Projekt Ariadne an die Öffentlichkeit zu bringen, also zum Beispiel die Presse für unsere Arbeit zu interessieren und über unsere Website und den Twitter-Kanal die Menschen in Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zu informieren. Im Konsortium von Ariadne arbeiten über 25 Institute zusammen, in denen zu ganz vielen verschiedenen Politikoptionen für die Energiewende geforscht und Szenarien entwickelt werden, zum Beispiel zu Verkehr, Steuern, Strom und Wärme. Und die Ergebnisse sind immer so spannend und auf Machbarkeit ausgerichtet, dass es Spaß macht, diese nach außen zu tragen und zu sehen, auf welches Interesse sie immer wieder stoßen.

Mit welcher (berühmten) Person würden Sie die Ausstellung am liebsten besuchen und warum?

Mit der Drehbuchautorin Shonda Rhimes, um sie zu einer Serie über die Energiewende zu inspirieren. Die Serie würde viele verschiedene Heldinnen und Helden auf ihrem Weg zum gemeinsamen Ziel der Klimaneutralität begleiten.