News | Veranstaltungen

Filmabend „Starke Frauen im Bergbau.” - Ein Rückblick

Gespannt lauschten am 04. April die Besuchenden des Filmabends „Starke Frauen im Bergbau” den Erzählungen ehemaliger Bergbau-Arbeiterinnen. Sie berichten von Stolz und tiefer Verbundenheit mit der Arbeit, der hohen Verantwortung, die damit einherging, aber auch von den extremen Lebenseinschnitten, die der Bergbau für große Teile der Lausitzer Bevölkerung bedeutete. Diese verschiedenen Beziehungen der Lausitzerinnen zur „Kohle” fängt die Ethnologin Maria Lidola filmisch ein. In der Kulturfabrik Hoyerswerda zeigte sie im Rahmen einer Power2Change-Veranstaltung nun die ersten Rohschnitte und diskutierte diese mit den Teilnehmenden.

„Die Perspektive der Frauen fand ich bei den aktuellen Debatten um den Bergbau und den Kohleausstieg immer sehr unterrepräsentiert”. Mit ihrem Film möchte sie nun, so Maria Lidola, „einen eigenen Beitrag aus der Region zu den Debatten leisten” und zudem auf die Unterschiede zwischen verschiedenen Generationen von Bergbau-Arbeiterinnen eingehen. Welche diese denn seien, möchte ein Teilnehmer wissen, woraufhin Frau Lidola ganz klar die Sichtweise auf die Zukunft benennt. „Die Jüngeren müssen sich damit auseinandersetzen, was passiert, wenn Stellen wie Renaturierung wegfallen”. Alle seien sich jedoch einig gewesen, dass von Anfang an klar war, dass die Kohle irgendwann weg müsse. Besonders interessiert waren die Teilnehmenden auch daran, welche Herausforderungen der Filmdreh mit sich brachte. „Ein Vertrauensverhältnis zu den Protagonistinnen aufzubauen. Aber ich komme selbst aus einer Bergbaufamilie, das hat das Eis vermutlich schon gebrochen”, berichtete Frau Lidola. Eine Herausforderung war zudem, dass der Dreh nur stückchenweise stattfinden konnte und zu Beginn der Dreharbeit noch keiner aus dem Team eine Kamera in der Hand gehalten hatte. „Und wie war es für die Protagonistinnen mit der Kamera begleitet zu werden?” fragte ein Teilnehmer. Rosemarie Prox, eine der Protagonistinnen, erinnert sich: „Zuerst war das schon komisch, aber es war auch schön, zur alten Arbeitsstätte zurückzukommen” und ergänzt: „Das Filmen hat mir Spaß gemacht”.