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Fünf Fragen an Steffi Ober

In der Interview-Reihe „Fünf Fragen an“ stellen wir Wissenschaftler*innen, Ausstellungsmacher*innen und Wissenschaftskommunikator*innen des Verbundprojekts „Wissenschaftskommunikation Energiewende“ vor.

Dr. Steffi Ober ist Leiterin im Bereich Ökonomie und Forschungspolitik beim NABU, sowie Initiatorin und Leiterin des Projektes Forschungswende. Seit 2016 ist sie Teil der Projektleitung der Kopernikus-Projekte zur Energiewende. Sie unterstützt unser Verbundprojekt mit ihrer langjährigen wissenschaftlichen Expertise.

In der Ausstellung “Power2Change: Mission Energiewende” geht es um die Wege in eine klimaneutrale Zukunft. Stellen Sie sich vor, es ist das Jahr 2045: Wie sieht unsere Energieversorgung dann aus, was ist der größte Unterschied zu heute?

2045 spielt Energie im Alltag keine große Rolle, sie ist einfach da. Windräder gehören zum Landschaftsbild und Solarenergie findet sich auf jedem Gebäude und an jeder Landstraße. Ein vielfältiges Angebot an Shuttlesystemen mit selbstfahrenden Autos ergänzen den gut ausgebauten öffentlichen Nahverkehr. Sichere Fahrradwege machen das Fahrrad zum meistgenutzten Verkehrsmittel.

Stellen Sie sich den Tag der Ausstellungseröffnung vor: Gibt es ein Thema oder ein Exponat, auf das Sie sich besonders freuen?

Ich freue mich auf die vielen spannenden Themenfelder. Am meisten freue ich mich jedoch auf die Besucher*innen. Wie werden sie wohl die Entwicklungen einschätzen und welche Szenarien halten sie für wünschenswert? Haben sie Hoffnung, dass das Wünschenswerte auch wahrscheinlich eintreten kann? Oder fürchten sie, dass wir zu langsam sind und wir als Gesellschaft uns gar nicht ändern mögen?

Welches (eigene oder fremde) Forschungsergebnis hat Sie zuletzt am meisten begeistert?

Wir sind im Projekt SynErgie und Energieflexibilität der Industrie. Mich begeistert, wie wir hier gemeinsam mit der Industrie daran arbeiten, dass die Industrie einen großen Beitrag zur besseren Nutzung der Erneuerbaren Energien leisten kann. Noch fehlen uns die entsprechenden gesetzlichen Rahmenwerke, damit wir hier einen entscheidenden Schritt vorankommen.

Wie kann man sich Ihre Forschungsarbeit konkret vorstellen und mit welchen Methoden arbeiten Sie?

Unser Schwerpunkt liegt auf der gesellschaftlichen Akzeptanz und der Partizipation zivilgesellschaftlicher Akteur*innen. Konkret bedeutet das, dass wir in die Forschungsprozesse überall dort, wo es um Wertentscheidungen oder um Zielbestimmungen geht, Expert*innen aus der Zivilgesellschaft einbeziehen. Diese haben noch einmal einen anderen Blick auf die Industrietransformation.

Mit welcher (berühmten) Person würden Sie die Ausstellung am liebsten besuchen und warum?

Ich würde diese Ausstellung am liebsten mit Prof. Wagemann von der DECHEMA besuchen, der die Ausstellung mit so viel Herzblut und der Erfahrung seines langen Arbeitslebens konzipiert hat. Ich bin mir sicher, dass ich da noch viel lernen könnte!